Seit März 2022 haben viele Kinder und Lehrer*innen der HvF mit großem Engagement an der Entstehung des 1. Permakultur Schulgartens Hannovers mitgewirkt.
Von der Planung bis hin zur konkreten Umsetzung des Gartens haben die Kinder mit Unterstützung des Lehrer-Garten-Teams fleißig mitgeholfen. Um unsere Schüler auch weiterhin für die Natur zu begeistern und um ihnen einen intensiven Kontakt mit Pflanzen, Tieren und Boden zu ermöglichen, ist dieser Ort des Lernens direkt an der HvF entstanden. Das soziale Miteinander und das Lernen mit allen Sinnen, wobei das Schmecken nicht zu kurz kommen wird, stehen dabei im Vordergrund.
Finanziell gefördert werden wir dabei von der Bingo-Umweltstiftung und vom Förderverein der HvF, die unser Projekt für förderungswürdig halten, da es auf Umweltbildung, Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung ausgerichtet ist.
Was aber ist ein Permakultur-Schulgarten?
Die Permakultur ist ein geschlossenes sich selbst erhaltendes Ökosystem, das ohne Spritzen und Düngen chemischer Mittel auskommt. Durch die „No-Dig-Methode“ (nicht Umgraben des Bodens) verbleibt das CO2 im Boden und schadet somit nicht dem Klima. Zudem werden unsere Beete mit Pflanzenmaterial gemulcht, was wiederum dazu führt, dass ein Austrocknen der Beete verhindert und ein aktives Bodenleben mit Hilfe unzähliger Kleinstlebewesen gefördert wird. Hierfür wird das Mulchmaterial auf die Beete gegeben, so dass die Erde fast nicht mehr zu sehen ist. Dieses Mulchen führt zu einer Verbesserung der Bodenqualität und zu mehr Feuchtigkeit im Boden. Dadurch können wir bis zu einem bestimmten Grad Wasser einsparen, was gerade in heißen Sommertagen und in Zeiten des Klimawandels von Vorteil ist.
Im Augenblick sind wir noch im Aufbau des Gartens, aber einige Bereiche sind schon sehr schön zu erkennen. Auf der ca. 340 qm in Nord-Süd ausgerichteten großen Fläche ist bereits ein „Marketgarden“ mit 7 langen Beeten entstanden, die von allen Klassen genutzt werden können. Auf diesen Beeten wachsen Kohlrabi, Grünkohl, Tomaten, Kürbisse, Rote Bete und Ringelbete, auch Kräuter und Salatpflanzen. Was vor den Ferien noch nicht geerntet werden konnte, erfreut jetzt viele Kinder.
Im Zentrum des Schulgartens befindet sich neben dem kleinen Apfelbäumchen eine Kräuterspirale, die mit Ziegelsteinen von den Kindern selbst gelegt und in der Zwischenzeit mit unterschiedlichen Kräutern bepflanzt wurde. Nun wachsen dort u. a. Brunnenkresse, Sauerampfer, Schnittlauch, Pfefferminze, Majoran, Koriander, Salbei, Currykraut, Ysop, Pimpinelle und Kümmel. Am Fuße der Kräuterspirale befindet sich ein Wasserbottich, der für ein feuchtes Kleinklima der Pflanzen sorgen soll, die von Natur aus mehr Feuchtigkeit brauchen als die Pflanzen auf der Spitze der Spirale.
Des Weiteren gibt es verschiedene Beerensträucher, einen kleinen Kompostbereich, mehrere Kletterrosen, zwei Hügelbeete und 4 Beete mit Erdbeeren. Fast alle Pflanzbeete sind zudem von Hackschnetzeln umsäumt und stellen einen weiteren Eckpfeiler der Wasserspeicherung dar. Die zusätzlichen Grünstreifen im Schulgarten dienen der Mulchgewinnung, denn der entstehende Rasenschnitt ist ein Teil des Mulchmaterials und kann auf den Beeten wunderbar als Schwamm fungieren und Wasser speichern. Wie wichtig dieses Mulchen ist, haben wir in diesem extrem trockenen Sommer bereits erfahren.
Um zukünftig noch nachhaltiger und „Ressourcen sparender“ zu arbeiten, haben wir zudem verschiedene Behälter zum Auffangen des Regenwassers angeschafft. Auch wenn die Beete eines Permakultur-Schulgartens weniger Wasser benötigen, so hat uns doch dieser Sommer mal wieder gelehrt, dass ohne Wasser nicht wächst.
Am Samstag, den 8. Oktober um 14 Uhr soll nun endlich der Wildzaun gesetzt werden, der unsere Pflanzen ein wenig vor tierischen Eindringlingen schützen soll.
Wer uns bei der Realisierung unseres Gartenprojektes mit unterstützen möchte, ist hierzu und ansonsten jederzeit herzlich willkommen. Sie können uns unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Stichwort Permakultur-Schulgarten per Email erreichen oder Sie sprechen Frau Gabriel oder Frau Wagner vor Ort in der Schule an oder wenden sich an den Förderverein der HvF